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Video zu Hochbegabung, Autismus & ADHS - Bunte Brains Talk

  • juliadeck5
  • 7. März
  • 3 Min. Lesezeit

Hochbegabt? Neurodivergent? Oder einfach nur anders? Ich war zu Gast bei der wundervollen Simone Eppler – YouTuberin, Karriere-Coach mit Schwerpunkt ADHS und Autismus und selbst einem „Bunten Brain“. Gemeinsam sprachen wir über Hochbegabung, Autismus und ADHS, wie diese zusammenhängen, sich gegenseitig im Weg stehen oder überschneiden und was das alles mit Zebras zu tun hat.


Hier ein Mitschnitt des Interviews zum Thema Hochbegabung und Neurodivergenz

Was bedeutet Hochbegabung eigentlich?


Wenn wir von Hochbegabung sprechen, denken viele sofort an außergewöhnliche intellektuelle Fähigkeiten. Doch Hochbegabung ist weit mehr als nur ein hoher IQ. (Zur Kritik an Intelligenzmessung habe ich auch einiges zu sagen..). Gemäß dem Modell der Intelligenz von Intergifted und Jennifer Harvey Sallin gibt es verschiedene Arten von Hochbegabung, darunter:


  • Intellektuelle Hochbegabung – Hochkomplexe und abstrakte Analyse, hohe Konzentration auf Wissen und Lernen (nicht zwingend konventionelle Bildung), ungewöhnliche Fähigkeit zu komplexer Problemlösung, tiefgründiges Fragen, Suche nach Wahrheit,

  • Kreative Hochbegabung – Hochkomplexe Fähigkeit, Ungewöhnliches, Innovatives, Abweichendes zu sehen und auszudrücken. Manifestiert sich oft in ungewöhnlich starker Vorstellungskraft, Visualisierung, Musik, Kunst oder Verspieltheit. Oft schrulliger, dunkler Humor.

  • Emotionale Hochbegabung – Komplexe, tiefe Gefühle und Beziehungen, Verständnis für breites Spektrum von Emotionen, starkes Gefühlsgedächtnis, Sorge um andere, starker Sinn für Recht / Unrecht und Heuchelei, Einfühlungsvermögen, Verantwortung, Selbstreflexion

  • Sensorische Hochbegabung – Hochkomplexe Wahrnehmung und Erfahrung der Sinne (visuell, auditiv, olfaktorisch, gustatorisch, taktil oder energetisch), oft tiefe und nuancierte sinnliche Beziehung zur Welt. Ungewöhnliche Wertschätzung von Schönheit, Harmonie und Wechselbeziehung zwischen sinnlichen Elementen des Lebens.

  • Physische Hochbegabung – Hochkomplexe körperliche Fertigkeiten oder Geschicklichkeit (z. B. im Sport oder technische Aspekte des Musizierens). Ungewöhnlich komplexes Verständnis physischer Elemente der Realität und ihrer Wechselbeziehungen.

  • Existenzielle Hochbegabung – Hochkomplexes Bewusstsein und Erfahrung des Seins, Bedeutung, Werte, Ethik, Moral, ökologischer Zusammenhänge und Natur der Realität (oft auch transpersonales Bewusstsein der Realität).


Twice & Multi Exceptionality – wenn Hochbegabung auf Herausforderungen trifft


Viele hochbegabte Menschen haben nicht nur besondere Stärken, sondern auch Herausforderungen, die oft übersehen werden. Twice Exceptionality (2E) bedeutet, dass eine Person sowohl hochbegabt ist als auch eine Lern- oder Entwicklungsbesonderheit hat, wie zum Beispiel ADHS oder Autismus. Manche Menschen haben sogar Multi Exceptionality, also mehrere Begabungen und gleichzeitig mehrere Herausforderungen. Das macht es oft schwer, sich in gängigen Strukturen wiederzufinden – in der Schule, im Beruf oder im sozialen Umfeld.

Warum ist eine Diagnose oder Selbsterkenntnis so wichtig?

Viele Menschen mit Hochbegabung, Autismus oder ADHS haben lange das Gefühl, „falsch“ zu sein, weil sie nicht in das übliche Raster passen. Eine Diagnose oder das bewusste Erkennen der eigenen Besonderheiten kann unglaublich erleichternd sein – es hilft, sich selbst besser zu verstehen, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und gezielt die eigenen Stärken zu nutzen. Und wenn das erst im zarten Alter von über 40 Jahren passiert, dann ist das wirklich besser spät als nie.


Und was hat das alles mit Zebras zu tun?


Für viele neurodivergente Menschen ist es ein großer Moment der Erleichterung, wenn sie erkennen, dass sie nicht „falsch“ sind – sondern einfach nur anders verdrahtet. Jahrelang haben sie vielleicht versucht, sich anzupassen, „normal“ zu wirken. Die Erkenntnis, dass man kein „falsches Pferd“, sondern ein völlig okayes Zebra ist, kann unglaublich befreiend sein. Sie erlaubt es, die eigene Einzigartigkeit anzunehmen, die eigenen Stärken zu sehen und sich ein Umfeld zu schaffen, in dem man nicht ständig gegen sich selbst arbeiten muss.


Das Gespräch hat Simone und mir grossen Spass gemacht. Schau rein und vielleicht gibt es auch den einen oder anderen Aspekt, in dem Du Dich wiedererkennst. Wenn Du Dein eigenes kognitives Profil besser verstehen möchtest, dann kontaktiere mich gerne oder buche ein kostenloses Gespräch. Ich freue mich!







 
 
 

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